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Autismus bei Erwachsenen
Autismus ist eine neurologische Entwicklungsstörung, die sich in einer Vielzahl von Bereichen manifestieren kann, darunter soziale Interaktion, Kommunikation und Verhalten. Die Symptome können von Person zu Person stark variieren, und es gibt kein einheitliches "Autismus-Profil".
Was
für die einen selbstverständlich ist, ist für Menschen im
Autismus-Spektrum eine große Herausforderung. Gerade beim Einkaufen
kommt einiges zusammen: grelles Licht, viele Geräusche und fremde
Menschen. Eine Supermarkt-Kette hat daher die "Stille Stunde"
ins Leben gerufen, damit Menschen im Autismus-Spektrum ihren Einkauf
in ruhiger und entspannter Atmosphäre erledigen können - auch im
Sinne der Inklusion und des sozialen Miteinanders.
Autismus bei Erwachsenen: Herausforderungen und Chancen Erwachsene mit Autismus können mit einer Reihe von Herausforderungen konfrontiert sein, darunter:
- Soziale Interaktion: Erwachsene mit Autismus können Schwierigkeiten haben, soziale Signale zu verstehen und darauf zu reagieren. Dies kann es ihnen schwer machen, Freundschaften zu schließen, Beziehungen zu führen und am Arbeitsplatz erfolgreich zu sein.
- Kommunikation: Betroffene können Schwierigkeiten haben, ihre Gedanken und Gefühle auf angemessene Weise zu kommunizieren. Dies kann zu Missverständnissen und Konflikten führen.
- Verhalten: Erwachsene Autisten können stereotype oder repetitive Verhaltensweisen zeigen. Dies kann sich auf ihr tägliches Leben auswirken und zu Problemen in der Schule, bei der Arbeit oder in anderen sozialen Situationen führen.
- Gesundheit: Betroffene haben ein erhöhtes Risiko für bestimmte Gesundheitsprobleme, wie z. B. Depressionen, Angststörungen und Epilepsie.
Trotz der Herausforderungen, denen Erwachsene mit Autismus gegenüberstehen, haben sie auch eine Reihe von Chancen:
Unterstützung: Es gibt eine wachsende Zahl von Ressourcen und Unterstützungsmöglichkeiten für Erwachsene mit Autismus. Dies kann dazu beitragen, die Herausforderungen zu bewältigen und die Chancen zu nutzen.
Symptome, die erwachsene Autisten zeigen
- Erwachsene Autisten können eine Vielzahl von Symptomen aufweisen, die sich in ihrem Verhalten und ihrer Kommunikation manifestieren.
- Fixierung auf bestimmte Themen oder Tätigkeiten
- Unbehagen oder Angst vor Augenkontakt
- Schwierigkeiten, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten oder eine Verbindung zu ihnen aufzubauen
- Verwendung von Sprache auf eine ungewöhnliche oder unangemessene Weise
- Ununterbrochenes Sprechen über dasselbe Thema
- Schwierigkeiten, in Gespräche einzusteigen oder daran teilzunehmen
- Überempfindlichkeit oder Unterempfindlichkeit gegenüber bestimmten Sinneseindrücken
Handelt
es sich bei Autismus im Erwachsenenalter immer um das
Asperger-Syndrom?
Nein, Autismus bei Erwachsenen ist nicht immer das Asperger-Syndrom. Das Asperger-Syndrom ist eine Form von Autismus, die durch eine ausgeprägte Sprachfähigkeit und ein hohes intellektuelles Niveau gekennzeichnet ist. Erwachsene mit Asperger-Syndrom haben jedoch in der Regel Schwierigkeiten in den Bereichen soziale Interaktion und Verhalten.
Erwachsene mit Autismus: Therapieformen
Für Erwachsene mit Autismus gibt es eine Reihe von Therapieformen, die dazu beitragen können, die Symptome zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern. Die Wahl der richtigen Therapieform hängt von den individuellen Bedürfnissen und Zielen des Betroffenen ab.
1. Verhaltenstherapie
Verhaltenstherapie ist eine der am häufigsten eingesetzten Therapieformen bei Autismus. Sie basiert auf der Annahme, dass Verhalten durch Lernprozesse beeinflusst wird. Ziel der Verhaltenstherapie ist es, unerwünschtes Verhalten zu reduzieren und gewünschtes Verhalten zu fördern.
Bei der Verhaltenstherapie für Erwachsene mit Autismus werden oft folgende Techniken eingesetzt:
- Konditionierung: Dabei wird ein gewünschtes Verhalten positiv verstärkt, z. B. durch Lob oder Belohnung.
- Desensitivierung: Dabei wird der Betroffene schrittweise an eine Situation oder ein Objekt gewöhnt, die Angst oder Unwohlsein auslöst.
- Modellernen: Dabei lernt der Betroffene ein gewünschtes Verhalten durch Beobachtung einer anderen Person.
2. Sprachtherapie
Sprachtherapie
kann bei Erwachsenen mit Autismus eingesetzt werden, die
Schwierigkeiten mit der Kommunikation haben. Ziel der Sprachtherapie
ist es, die verbalen und nonverbalen Kommunikationsfähigkeiten des
Betroffenen zu verbessern.
Bei
der Sprachtherapie für Erwachsene mit Autismus werden oft folgende
Techniken eingesetzt:
- Sprachförderung: Dabei wird der Betroffene darin unterstützt, seine Sprachkenntnisse zu erweitern.
- Sprachtherapie: Dabei wird der Betroffene darin unterstützt, seine Sprachkenntnisse anzuwenden.
- Sprachtherapie: Dabei wird der Betroffene darin unterstützt, seine Sprachkenntnisse in verschiedenen Situationen anzuwenden.
3. Soziales Kompetenztraining
Soziales Kompetenztraining kann bei Erwachsenen mit Autismus eingesetzt werden, die Schwierigkeiten mit sozialen Interaktionen haben. Ziel des sozialen Kompetenztrainings ist es, den Betroffenen dabei zu helfen, soziale Signale zu verstehen und darauf zu reagieren, sowie angemessene soziale Verhaltensweisen zu entwickeln.
Beim sozialen Kompetenztraining für Erwachsene mit Autismus werden oft folgende Techniken eingesetzt:
- Rollenspiele: Dabei übt der Betroffene in einer sicheren Umgebung soziale Situationen.
- Feedback: Dabei erhält der Betroffene von einem Therapeuten oder anderen Beteiligten Feedback zu seinem sozialen Verhalten.
4. Psychotherapie
Psychotherapie kann bei Erwachsenen mit Autismus eingesetzt werden, die mit den Folgen von Autismus zu kämpfen haben. Ziel der Psychotherapie ist es, den Betroffenen dabei zu helfen, mit den Herausforderungen des Alltags zurechtzukommen und ein erfülltes Leben zu führen.
Bei
der Psychotherapie für Erwachsene mit Autismus werden oft folgende
Techniken eingesetzt:
- Akzeptanz- und Commitment-Therapie (ACT): Diese Therapieform hilft dem Betroffenen dabei, seine Gedanken und Gefühle zu akzeptieren und sich auf das zu konzentrieren, was er beeinflussen kann.
- Dialektisch-Behaviorale Therapie (DBT): Diese Therapieform hilft dem Betroffenen dabei, seine Emotionen zu regulieren und mit Stress umzugehen.
- Kognitive Verhaltenstherapie (KVT): Diese Therapieform hilft dem Betroffenen dabei, dysfunktionale Denkmuster zu erkennen und zu verändern.
5. Sonstige Therapieformen
Neben den oben genannten Therapieformen gibt es noch weitere Therapieformen, die bei Erwachsenen mit Autismus eingesetzt werden können. Dazu gehören unter anderem:
Musiktherapie: Musiktherapie kann bei Erwachsenen mit Autismus eingesetzt werden, um die Kommunikation, die soziale Interaktion und die emotionale Regulation zu verbessern.
Kunsttherapie: Kunsttherapie kann bei Erwachsenen mit Autismus eingesetzt werden, um die Kreativität, die Kommunikation und die emotionale Regulation zu verbessern.
Tiergestützte
Therapie: Tiergestützte Therapie kann bei Erwachsenen mit Autismus
eingesetzt werden, um die soziale Interaktion, die emotionale
Regulation und die Lebensqualität zu verbessern.
Vier Formen des Autismus
Im derzeit gültigen Diagnosekatalog der Weltgesundheitsorganisation (ICD-11) werden vier Formen des Autismus unterschieden:
- Frühkindlicher Autismus (F84.0) ist die am weitesten verbreitete Form des Autismus. Er ist gekennzeichnet durch schwere Beeinträchtigungen in den Bereichen soziale Interaktion, Kommunikation und Verhalten.
- Asperger-Syndrom (F84.5) wird als eine leichtere Form des Autismus angesehen. Er ist gekennzeichnet durch Beeinträchtigungen in den Bereichen soziale Interaktion und Kommunikation, aber nicht durch Beeinträchtigungen im Bereich des Spracherwerbs.
- Atypischer Autismus (F84.1) ist eine Sammelkategorie für Fälle, die nicht die Kriterien für einen frühkindlichen Autismus oder das Asperger-Syndrom erfüllen.
- Nicht näher bezeichnete tiefgreifende Entwicklungsstörungen (F84.9) ist eine weitere Sammelkategorie für Fälle, bei denen die Symptome von Autismus nicht eindeutig zu einer der anderen Formen zugeordnet werden können.